Angeln

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Ostfriesland darf ruhigen Gewissens auch als das "Mekka" für Freunde der Angelfischerei bezeichnet werden.

Bei den ostfriesischen Nordlichtern kann man nicht nur nahezu unberührte Landstriche, Wälder und Wiesen sowie idyllische Seen, Meere und Kanäle betrachten, sondern auch mit der Angelrute die Natur in vollen Zügen genießen.

Die große Vielfalt der ansässigen Fischarten bietet jedem Petrijünger die Möglichkeit, seinen Lieblingssport in der von ihm bevorzugten Weise auszuüben. Sogar Hochseeangler (Nordsee) und Fliegenfischer erliegen dem Charme des nördlichen, "platten" Ostfrieslands.

Ob Sie ein "Speciman Hunter" sind, oder ob Sie das abwechslungsreiche Angeln bevorzugen, spielt dabei keine Rolle. Verschiedene Angelmöglichkeiten bieten sich in trüben oder klaren, tiefen oder flachen, stillen oder fließenden Gewässern.

In Ostfriesland gibt es viele Tausend Angler. Somit entstanden im Laufe der Zeit natürlich zahlreiche Abenteuer, sagenumwobene Geschichten und Erlebnisberichte, von denen hier ein paar erzählt werden sollen.

Für Neulinge, Angeltouristen im Urlaub und andere Interessierte gibt es hier ein paar nützliche Tipps mit "Fanggarantie", damit auch Sie bald Ihren ersten "Kapitalen" auf die Schuppen legen.

Fischarten

Hier werden die Fischarten vorgestellt, die Sie tatsächlich fangen können, und nicht diejenigen, die sich theoretisch in diesen Gewässern befinden.

Auf folgende Fischarten können Sie gezielt angeln:

Aal
Aland
Barsch
Brasse
Forelle
Güster
Hecht
Karpfen
Rotauge (Plötze)
Rotfeder
Schleie
Zander

Angelinfos für Touristen (BVO)

Der größte und bedeutendste Fischereiverband im hohen Norden ist der Bezirksfischereiverband für Ostfriesland (BVO) in Emden.

Die Auswahl der BVO-Gewässer ist so groß, dass sie sich sogar bis Holland erstreckt. Eine genaue Übersicht der Gewässer und der Verhaltensregeln finden Sie unter www.BVO-Emden.de ( mit Gewässerkarte). Außerdem finden Sie dort eine Gesamtübersicht der Ausgabestellen für Gastkarten. Ein Klick lohnt sich immer!

Einige Ausgabestellen für Gastkarten

Emden

BVO-Haus, An der Verbindungsschleuse, Tel. 04921-25575

NOWEBAU-Markt Janssen und Kruse, Petkumer Strasse 209, Tel. 04921-9581-0

Aurich

Firma Beenen, Emder Strasse, Tel. 04941-4137

Samenhandlung Tholen, Pferdemarkt 3, Tel. 04941-930050

Südbrookmerland

Einkaufscenter Wessels, Ekelser Strasse, 04941-8179

Meerwarthaus, Großes Meer, Tel. 04942-3170 (Bruno Ubben)

Großefehn

Freizeitmarkt Renken & Escher, Schrahörnstrasse 8, Tel. 04943-924758 (siehe unten)

Timmel

Hotel Preußischer Adler, Tel. 04945-319

Meere in Ostfriesland

Es gibt in Ostfriesland viele Meere mit umliegenden Kanälen. Allerdings dürfen nicht alle befischt werden. Die folgenden vier Meere, die ich Ihnen vorstellen möchte, sind das "Große Meer", das "Kleine Meer (Hieve)", das "Timmeler Meer" und das "Sandwater". Diese erfolgversprechenden Gewässer, die eigentlich eher Seen sind , dürfen mit einem Erlaubnisschein (gültige Mitgliedschaft oder Gastkarte) des Bezirksfischereiverbandes für Ostfriesland (BVO-Emden) befischt werden. In Ostfriesland werden Seen mit den hier zu Lande typischen Kanalanbindungen häufig "Meer" genannt.

Großes Meer

Das "Große Meer" liegt zwischen Aurich und Emden in Bedekaspel (Südbrookmerland). Dieser natürlich entstandene Binnensee ist mit einer Größe von über 450 Hektar der größte in Ostfriesland. Er ist aufgeteilt in Nord- und Südteil, die in etwa die gleiche Fläche haben. Der Südteil ist Naturschutzgebiet, während der Nordteil befischt werden darf. Allerdings darf das "Große Meer" nicht mit Motorbooten befahren werden. Wegen seiner geringen Tiefe ist es bei Surfern, Seglern und Tretbootfahrern sehr beliebt. Nichtschwimmer (außer Kinder und Kleinwüchsige) können hier bei einer Tiefe von kaum mehr als einem Meter sogar ganz durchlaufen.Im Sommer erwärmt sich das Wasser schnell und Fische gibt es dort mehr als genug! Allerdings werden die vielen umliegenden Kanäle, die auch mit Motorbooten befahren werden dürfen, ebenfalls erfolgreich befischt.

Ferienwohnung am "Großen Meer"

Kleines Meer (Hieve)

Ebenfalls in Bedekaspel, aber weiter in Richtung Emden, liegt das "Kleine Meer", auch "Hieve" genannt. Die Hieve ist mit 126 Hektar Fläche deutlich kleiner als das Große Meer. Dort ist auch das Befahren mit Motorbooten erlaubt. Woher der Name "Hieve" stammt, weiß ich leider nicht. Vielleicht entstand er, weil bereits viele kapitale Fische dort herausgehievt wurden!? Um die Hieve zu finden, muss man schon mal einen Blick auf die Karte riskieren, denn die Ausschilderung dorthin ist eher dürftig. Der Vorteil dabei ist, dass dort nie so viel Betrieb herrscht. Die Hieve ist in der Mitte ausgebaggert worden. Die tiefe Stelle ist durch Tonnen markiert. Dort geht es etwa 25m hinunter. Sie können die Hieve am besten mit dem Boot über die umliegenden Kanäle erreichen. Von dort ist auch das Angeln zu empfehlen. Für Raubfischangler ist die Mitte der Hieve besser geeignet. Dort wo es tief hinunter geht stehen Barsche und Zander von stattlicher Größe.Die friedlichen Gesellen finden sich eher an den Schilfgürteln am Rand des Meeres. Dort jagt aber auch gerne der Hecht. Passen Sie nur auf die Reusen auf, die ein Berufsfischer dort aufgestellt hat und halten Sie ausreichend Abstand.

Das Timmeler Meer

Timmel ist ein kleiner verträumter Ort im Herzen Ostfrieslands mit einem wunderschönen Bootshafen. Daneben befindet sich das "Timmeler Meer", das zwar noch viel kleiner als das "Kleine Meer", aber dafür nicht weniger interessant für Angler ist. Das Timmeler Meer hat eine Fläche von 25 Hektar und ist zwischen durchschnittlich 6m und maximal 12m tief. Das Südufer hat einen Badestrand. Daneben ist dichter Bewuchs, dort ist Naturschutzgebiet. Das Westufer gehört allerdings den Hobbyanglern. Das 800 x 600 Meter große Meer ist nicht nur bei Karpfenanglern beliebt. Auch Aal, Hecht, Zander, Barsch und Weißfisch werden hier häufig gefangen.Praktischerweise gibt es direkt in Timmel an der Hauptstrasse, die direkt durch den Ort führt, den "Preußischen Adler", wo man nicht nur hervorragend Fisch essen (eigens getestet), sondern auch Gastkarten zum angeln bekommen kann.

Ferienwohnung am "Timmeler Meer"

Sandwater

Zwischen Erlen, Weiden und Pappeln, direkt am Ortsrand von Simonswolde (zwischen der Hafenstadt Emden und der Kreisstadt Aurich) liegt das durch die Eiszeit entstandene sehr idyllische „Sandwater“ (Deutsch: Sandwasser). Ein breiter Schilfsaum umgibt den flachen See, an dem es viele Möglichkeiten gibt, direkt an das Wasser heranzukommen. Er ist ca. 1,5 km lang und 0,5 km breit. Die Wasserfläche ist ca. 16 ha groß. Bis vor ca. 12 Jahren fischte hier noch ein Berufsfischer. Von Hecht, Zander, Barsch, bis Aal, Karpfen, Schleie, Rotfeder bis Brassen werden hier viele Süßwasserfische gefangen. Direkt am Sandwater liegt das rustikale Heuhotel Wilken. Albrecht Wilken ist ein begeisterter Angler und freut sich über Angelgäste.

Angelmethoden und nützliche Tipps

Die ganze Bandbreite des Angelns kennen zu lernen ist wohl so ziemlich unmöglich, denn es gibt immer wieder Techniken und Methoden, die man noch nie ausprobiert hat und wohl auch nie kennen lernen wird. Dennoch finde ich es persönlich reizvoller, sich nicht auf eine einzige Methode zu beschränken, sondern immer wieder neue Seiten an diesem vielseitigen und abwechslungsreichen Freizeitsport zu entdecken. Die wohl bekanntesten Angelarten werden hier erklärt - ein Klick genügt!

Eine gewisse Grundausrüstung (außer der Angelerlaubnis und dem Personalausweis, die für jeden Angler selbstverständlich sein sollten) muss allerdings beim Angeln immer dabei sein, damit unter anderem auch der waidgerechte Umgang mit den Tieren stets gewährleistet ist und am Wasser ein reibungsloser Ablauf stattfindet. Sie sollten folgende Utensilien immer mit sich führen:

  • Kescher (zum sicheren landen der Fänge)
  • Hakenlösezange und Stab-Hakenlöser
  • Fischtöter, Abschläger
  • Spitzes, scharfes Messer
  • Maulsperre
  • Taschenlampe oder Kopflampe

Außerdem sollte man immer einen Vorrat an Ersatzhaken, Posen, Bleikugeln, Wirbeln, Vorfächern und anderen wichtigen Ausrüstungsgegenständen mit sich führen. Ebenfalls sollte man noch auf wetterfeste Bekleidung achten und die Grundangler sollten eine bequeme Sitzmöglichkeit und ggf. einen Angelschirm verwenden.

Finden Sie am besten selber heraus, was für Sie wichtig oder weniger wichtig ist, und genießen Sie Ihre Angelsession auf ganz persönliche Art und Weise.

Stippangeln

Beim Stippangeln verwendet man lange Teleskopruten (früher auch Bambusrohre), die meist glatt und sehr biegsam sind. An die Spitzen der Ruten befestigt man die Hauptschnur. Dann folgt ein Wirbel und dann das Vorfach mit dem Haken. Eine Rolle ist hier nicht notwendig. Die gesamte Schnur sollte nur minimal länger als die Rute sein. Man angelt mit sehr feinem Angelgerät und einer kleinen Pose. Die Montage ist sonst fast so, wie die beim Grundangeln.

Das wichtigste beim Stippangeln ist wohl das sogenannte Anfüttern. Die Fische werden mit speziellem Lockfutter (siehe "Nützliche Tipps") an die Angelstelle gelockt. Die Angel wird nicht aus der Hand gelegt, da der Anbiss in der Regel nicht lange auf sich warten lässt. Man kann den Köder auch über dem Lockfutter am Grund nach rechts oder links (am besten gegen die Strömung) bewegen, um die Fische zum Anbiss zu verlocken.

Mit dieser Angelmethode fischt man gezielt auf Cypriniden (karpfenartige Fische). Diese Fische können gut als Köder für Raubfische verwendet werden. So werden meistens Brasse, Aland, Güster, Plötze (Rotauge), und Rotfeder gefangen. Hin und wieder wird mal ein Karpfen anbeißen. Dann ist Vorsicht geboten, denn diese breitrückigen Kraftpakete sind mit dem feinen Gerät kaum zu halten.

Diese Angelmethode ist sehr effizient und man hat so gut wie keine Schneidertage, an denen man mit leerem Korb nach Hause geht.

Stippangeln: Tipps für die Rute

  • Die Länge der Stipprute kann von entscheidender Bedeutung sein.
    Wählen Sie eine Rute, die auf keinen Fall weniger als 5m Länge hat. Dies ist für die kleinen Kanäle eine gute Länge. Für größere Kanäle oder Seen sollte die Rute noch länger sein. Hier darf sie auch gerne bis 7m Länge besitzen.
  • Wenn Sie mit einer längeren Rute stippen, sollte die auf keinen Fall zu schwer sein.
    Das würden Sie bei einem längeren Ansitz bitter bereuen. Wenn Sie bereits eine schwere Rute besitzen, sollten Sie zur Unterstützung einen Rutenhalter verwenden. Gerade bei den Stippruten werden viele Billigprodukte angeboten. Häufig ist dort die Rutenspitze mangelhaft. Ich habe schon erlebt, dass die Öse, an der die Schnur befestigt wird, sich einfach aus der Spitze löst. Achten Sie auf das Material der Rute. Lassen Sie sich bei einem Fachhändler beraten, und entscheiden Sie sich für ein leichtes, haltbares Material.
  • Die richtige Aktion (Spielraum, in der sich die Angelrute bewegen läßt) ist hier die Spitzenaktion.
    Die Angelrute ist sozusagen der verlängerte Arm des Anglers. Wenn Sie also die richtige Stipprute auswählen, achten Sie darauf, dass die Rute nicht ständig vibriert, sobald Sie sich mal bewegen. Das kann auf Dauer echt schmerzhaft sein. So etwas passiert oft bei schweren Ruten mit halber oder sogar durchgängiger Aktion. Darum - Wählen Sie eine leichte Rute mit Spitzenaktion, die sich nur im oberen Drittel der Rute flexibel zeigt.

Stippangeln: Tipps für die Montage

  • Die wohl einfachste Methode die Hauptschnur an einer Stipprute zu befestigen, ist die Verbindung mit einem Wirbel.
    Damit der Wirbel dabei nicht ständig an der Metallöse klappert, kann man ein Stück Gummischlauch darüber ziehen. Ein weiterer Vorteil der Wirbelmethode zeigt sich später beim Aufwickeln der Angelschnur auf die Holz- oder Kunststofffassung. Die Schnur lässt sich nämlich an beiden Seiten (Haken und Wirbel) bequem einhängen.
  • Wenn in unseren Gewässern nicht gerade sämtliche Schleusen geöffnet sind, haben wir im Allgemeinen ruhige Verhältnisse mit wenig Strömung. Sie sollten in diesen Gewässern auf jeden Fall mit leichtem Geschirr angeln.
    Für die Hauptschnur ist eine 0,14er bis 0,18er Stärke optimal. Die Vorfachstärke sollte zwischen 0,08 und 0,12 gewählt werden. Monofile Schnüre und kleine, dunkle Tönnchenwirbel haben sich gut bewährt. Achten Sie unbedingt darauf, dass die "Monofile" etwas dehnbar ist, denn gerade bei so feinem Gerät können unflexible Schnüre leicht reissen. Ich benutze hauptsächlich rote, dünndrahtige Haken der Größe 18 - 22. Fragen Sie die hiesigen Fachhändler.
  • Für die Wahl der richtigen Pose gilt: Je ruhiger und flacher das Gewässer, desto feiner die Pose. Auch hängt die Wahl natürlich vom Gewicht des Köders und der Wassertiefe ab.
    Ich fische gerne mit der guten alten Stachelschweinspose, denn die schaut nur mit der Spitze aus dem Wasser. Dafür muss sie haargenau mit kleinen Bleikugeln austariert werden. Posen zwischen 1,5 und 3 Gramm sind passend. Die unterste Bleikugel sollte in der Mitte des Vorfachs angebracht werden, damit der Köder schnell die gewünschte Position erreicht - über dem Futterteppich (Sie sollten auf jeden Fall anfüttern).

Stippangeln: Tipps für den Köder

  • Ein sehr häufig verwendeter Köder zum Stippangeln ist Weißbrot.
    Entfernen Sie die Kruste von einem dicken Stück Weißbrot und kneten Sie es in der Hand. Formen Sie dann kleine Kugeln, und stecken Sie diese auf die Hakenspitze. Sie können auch die Hakenspitze frei lassen und den Teig um den Hakenschenkel formen. Sinnvoll ist es allerdings auch, wenn man ein wenig Vanillepulver in den Teig hineinknetet. Dadurch wird ein "Duft" verströmt, dem die meisten Silberschuppen nicht widerstehen können. Man kann auch einen eigenen Teig herstellen und Versuche starten mit Farben und anderen aromatischen Zutaten. Kneten Sie z. B. mal Sahnekäse in den Teig. Weißfische lieben das! Und wundern Sie sich nicht, wenn mal ein Karpfen probiert...
  • Wenn es dann mal schnell gehen muss (Verabredung am Kanal etc.), fährt man zum Fachhändler und kauft fertigen Teig.
    Dieser wird dann in Tuben angeboten und ist bereits mit sämtlichen Aromastoffen versehen und in verschiedenen Farben erhältlich. Wenn Sie zu dieser "Notlösung" greifen, dann kaufen Sie am besten knallroten Teig. Diese Farbe scheint auf Weißfische die gleiche Wirkung zu haben, wie Schokolade auf Kinder. Der beste Köder ist allerdings immer der, an dessen Erfolg man glaubt!! Ich habe schon kapitale Brassen mit Salami gefangen, als keine anderen Köder mehr da waren.
  • Der Klassiker unter den Stippködern ist eindeutig die Made.
    Viele Raubfischangler besorgen sich ihre Köderfische noch mit der Senke. Ist doch langweilig. Kaufen Sie sich eine Dose Maden beim Angelhändler. Manche haben sogar noch verpuppte Maden (Caster) im Kühlfach. Eine lebendige Made am Haken reicht meistens schon aus. Sollten die Fische darauf nicht reagieren, kann das am Lockfutter (siehe Lockfutter - Tipps) oder an der Farbe liegen. Spießen Sie einen roten Caster mit auf den Haken, und halten Sie dann schon mal den Kescher bereit.

Stippangeln: Tipps für das Lockfutter

  • Sie haben bestimmt schon mal einen Ansitz mit der Stippe probiert ohne vorher anzufüttern. Fiel Ihnen was auf? TOTE HOSE!
    Füttern Sie unbedingt vor dem Stippangeln an. Keine anderen Fischarten reagieren so stark auf Lockfutter und sind so leicht zu überlisten wie Weißfische. (Außer vielleicht Haie, aber auf die haben Sie es in Ostfriesland wohl kaum abgesehen) Als Basis für das Lockfutter kann man Paniermehl oder andere Mehle wie zum Beispiel Maismehl oder Bisquitmehl verwenden. Mixen Sie immer etwas von dem Köder, mit dem Sie angeln wollen mit in das Futter.
  • Nehmen Sie einen kleinen Eimer oder eine Schüssel mit ans Wasser, um das Lockfutter direkt am Angelplatz vorzubereiten.
    Mischen Sie das Mehl mit Ihren Lieblingszutaten. Beispielsweise könnten dies folgende sein:
    • Vanillezucker
    • Vanillepudding
    • Blutmehl
    • Kakaopulver
    • Puderzucker (Süssungsmittel sind immer willkommen!)
    • Geriebene Nüsse
    • Geriebener Käse
    • Backaromen
    • Satro (pulverfoermiges Milchprodukt zur Kälberaufzucht - Bauern fragen!) und viele mehr.
    Fügen Sie etwas Wasser hinzu, bis Sie tennisballgroße Futterbälle formen können, und werfen Sie sie an die Angelstelle. Viel Erfolg...
  • Hier bekommen Sie ein Lockfutterrezept, an dem keine Plötzen, Güster, Brassen und Konsorten vorbeischwimmen können.
    ermischen Sie 1Liter Paniermehl und 1Liter Maismehl. Dazu kommen zwei Hände voll Blutmehl und zwei volle Esslöffel Puderzucker. Um das Futter effektiver zu machen, verwenden Sie am besten noch 200 ml "Rotaugen Spezial Lockfutter-Konzentrat" aus dem Handel. Mischen Sie jetzt eine Handvoll lebendige Maden mit in das Futter. Wahrscheinlich halten Sie mich für verrückt, aber das "ALLERWICHTIGSTE" an dieser Futtermischung ist folgendes: Zerdrücken Sie eine große Handvoll rote Caster (Verpuppte Maden) und mischen Sie den Brei unter das Lockfutter!!! Angeln Sie jetzt mit Made und Caster am Haken knapp über dem Futterteppich und Sie werden es nicht bereuen.

Spinnangeln

Diese spezielle Art der Angelfischerei ist Faszination und Abenteuer pur und kann wohl nur noch von der Fliegenfischerei übertroffen werden (von der ich leider kaum Ahnung habe).

Beim Spinnangeln stellt man den verschiedenen Raubfischarten (Hecht, Zander, Barsch, Forelle etc.) mit künstlichen Ködern nach. Diese Kunstköder bestehen häufig aus Metall, Kunststoff oder Gummi und sind mit Haken versehen. Man verwendet eine Spinnrute (Steckrute), die in der Regel eher kurz ist mit einer Grundrolle und einer starken Hauptschnur. An die Hauptschnur wird mit einem großen Wirbel ein Raubfischvorfach befestigt, dass aus sehr stabilem Material besteht (Stahl, Dacron etc.). Am Ende des Vorfachs sollte noch ein Wirbel befestigt werden, damit man die Kunstköder, die immer mit einer Metallöse versehen sind, leichter wechseln kann. Diese Köder imitieren in den meisten Fällen die natürlichen Köder der Raubfische und lösen richtig geführt den Beißreflex aus. Der Kunstköder (Blinker, Spinner, Wobbler, Twister, Gummifisch etc.) wird immer wieder an Stellen geworfen, wo man einen "Räuber" vermutet, und langsam wieder eingeholt. Mit der Spinnrute können große Gewässerabschnitte fächerartig abgeworfen werden, bis man die begehrte Beute am Haken hat. Man sucht also aktiv nach dem Fisch und kann natürlich so viele Köder variieren, wie man will. "Probieren geht über Studieren" heißt hier die Devise. (siehe Nützliche Tipps)

Spinnangeln: Tipps für die Rute

  • Wichtig ist in erster Linie die Qualität der Spinnrute.
    Die Spinnrute sollte so beschaffen sein, dass der Angler den Kunstköder optimal führen kann. Dafür darf die Rutenspitze nicht zu dünn gewählt werden. Allerdings darf auf keinen Fall eine zu steife Rute benutzt werden. Sie muss schließlich die teilweise wilden Manöver tobender Hechte und die typischen Kopfschläge der Zander abfedern. Vergessen Sie Ruten mit einer einfachen Kunststoffberingung. Die schaden möglicherweise Ihrer Angelschnur. Verwenden Sie stattdessen metallberingte Angelruten. Der Griff ist optimalerweise aus Kork. Kork ist temperaturneutral und sehr robust. Außerdem rutscht einem die Rute nicht aus der Hand.
  • Ich bevorzuge eine Rutenlänge von 2,40m - 2,70m.
    Sie sollte eine mittlere Aktion haben. Mit einem Wurfgewicht von 20 - 50 Gramm können kleine Spinner sowie Blinker, Wobbler, Gummifische und andere Kunstköder ideal geführt werden. Nehmen Sie eine Steckrute! Teleskopruten sind durch ihre Bauart (Steckglieder) nicht für diese Aufgabe vorgesehen.

Spinnangeln: Tipp für die Rolle

  • Verwenden Sie eine Stationärrolle.
    Sie sollte mindestens ein Fassungsvermögen von 100m/35er Schnur besitzen. Ob die Rolle nun drei, sechs oder sogar zehn Kugellager beinhaltet, ist nicht unbedingt entscheidend. Die Laufruhe spielt dabei eine sehr entscheidende Rolle. Manche Rollen sind bereits mit einem Gegengewicht zur Kurbel ausgestattet. Sie eignen sich für diese Aufgabe bestens. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Rollenbremse. Sie darf nicht stocken! Außerdem muß sie fein abgestuft und leicht zu variieren sein, und das auch im Drill. Ein gutes Handling bietet die Heckbremse. Sie sollten das allerdings unbedingt vor dem Kauf ausprobieren.

Spinnangeln: Tipps für die Montage

  • Bei der Auswahl der geeigneten Schnur wird man nahezu vom großen Angebot erschlagen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich eine geeignete Schnur auszuwählen.
    Achten Sie einfach darauf, dass die Schnur kräftig genug ist, sich möglichst nicht dehnen läßt und nicht zu dick ist. Wenn Sie eine günstige Variante suchen, nehmen Sie eine monofile Schnur der Stärke 30. Wenn Sie allerdings eine optimale Lösung anstreben, verwenden Sie lieber eine geflochtene Schnur. Diese Schnüre haben im Gegensatz zu den monofilen meistens mehr als die doppelte Tragkraft. In diesem Fall reicht schon eine 12er bis 15er Schnur.
  • Nachdem ich mit anderem Material gerade bei größeren Hechten schon Probleme hatte, empfehle ich jedem, Stahlvorfächer zu verwenden.
    Auch wenn Stahl nicht so flexibel ist, wie andere Vorfächer, weiß ich mit Sicherheit, dass mir auch ganz bestimmt kein Räuber durch Abriss verloren geht. Außerdem ist es dem ostfriesischen Hecht egal, denn in seiner Fressgier kümmert er sich nicht um das Vorfach, sondern attackiert immer ganz gezielt den Köder. Lassen Sie sich also keinen "Kapitalen" durch die Lappen gehen.

Spinnangeln: Tipps für den Köder

  • Man sollte ein möglichst nicht allzu kleines Sortiment an Spinnködern besitzen, damit man schnell wechseln kann, wenn sich mit dem einen oder anderen Köder kein Erfolg einstellt.
    Was auf jeden Fall in eine ostfriesische Kunstköder-Box gehört, sind Twisterschwänze in weiß, gelb und rot mit den passenden Jig-Köpfen. Außerdem sollte man mittlere und große Gummifische besitzen, denn das sind wirklich fängige Köder. Viele Angler schrecken leider vor den "Großen" zurück. Probieren Sie sie doch einfach mal aus. Achten Sie auf die Köderführung. Der Gummifisch sollte auf den Boden sinken. Dann wird er ein Stück angehoben, um kurz darauf wieder abzusinken. Wiederholen Sie den Vorgang, und ziehen sie den Köder mal länger und mal kürzer an, aber lassen Sie ihn immer wieder ein Stück absinken. Vermeiden Sie es, den Köder gleichmäßig einzuholen.
  • Ein ebenfalls hervorragender Kunstköder ist der Blattspinner.
    Ich empfehle Ihnen für unsere Gewässer, da sie überwiegend sehr flach sind, den legendären ONDEX - Spinner der Größe 4 in Silber. Wenn Sie auf den Drilling einen Twisterschwanz befestigen (aufspießen), wird der Spinner noch fängiger. Rot und Gelb haben sich hier gut bewährt. Führen Sie diesen Köder ebenfalls unregelmäßig. Lassen Sie ihn erst absinken und holen Sie ihn dann langsam ein Stück ein. Lassen Sie den Spinner immer wieder zwischendurch absinken, aber nicht ganz auf den Grund. Der Anbiss wird immer dann kommen, wenn Sie gerade wieder nach dem Absinken anfangen, den Spinner einzuholen. Andere "Leichte" funktionieren hier natürlich auch. Lassen Sie nur die Finger von den schweren Blinkern. Die sind sofort auf dem Gewässergrund verhakt, und Sie sind die teuren Dinger schneller los, als Ihnen lieb ist.

Grundangeln

Beim Grundangeln verwendet man meistens eine Teleskop- bzw. Steckrute und eine Stationär- oder Multirolle (geschlossene Spulenkapsel) mit Angelschnur. Es wird ein Köder angeboten, der entweder an der Wasseroberfläche, im Mittelwasser oder am Gewässergrund platziert wird. Dies geschieht mit einer Montage, die meistens aus Pose (schwimmender optischer Bissanzeiger), Wirbel, Vorfach mit Haken, an dem sich der Köder befindet, und Bleikugeln zum genauen Austarieren der Pose besteht. Das Vorfach sollte immer dünner als die Hauptschnur gewählt werden, damit bei einem Schnurriss nicht die gesamte Montage verloren geht. Man kann aber auch nur mit schwimmender Schnur (Oberflächenköder wie z.B. Schwimmbrot) angeln oder ein schweres Grundblei (Köder am oder über dem Grund) verwenden, durch das die Hauptschnur hindurchläuft und eine Glocke an der Rute befestigen, um den Anbiss anzuzeigen. Für die Angelruten gibt es spezielle Rutenhalter, die dann im Grund verankert werden.

Das typische am Grundangeln ist, dass man den Köder an der Angel auswirft, und dann auf den Anbiss wartet. Während man noch vor ein paar Jahrzehnten fast ausschließlich mit Grundblei oder Pose geangelt hat, hat sich die Vielfalt der Bissanzeiger und Montagen so stark vergrößert, dass man heutzutage bereits elektronische Bissanzeiger verwendet, die jeden kleinen Zupfer sofort mit einem akustischen Signal und einer Leuchtdiode anzeigen. Die sind bei einem nächtlichen Ansitz (nicht nur auf Karpfen) wirklich sehr praktisch und für viele Angler kaum noch wegzudenken.

Grundangeln: Tipps für die Rute

  • Ich verwende zum Grundangeln gerne Teleskopruten zwischen drei und vier Metern Länge.
    Sie sind sehr praktisch, weil man sie auf ein kleines Maß zusammenschieben kann. Somit passen sie immer bequem in den Kofferraum. Für unsere Kanäle reichen die kürzeren Ruten. Wenn Sie mal etwas weiter hinaus wollen, verwenden Sie einfach die längeren. Falls Sie aber die Multitalent-Angelrute suchen, ist eine Länge von 3,60m und einem Wurfgewicht von 30 - 60 Gramm ganz gut geeignet. Die Angebotspalette ist hierfür riesengroß.
  • Die Schwachstellen einer Angelrute sind häufig die Beringung, Rollenhalter und Griff.
    Denken Sie daran wie viele Kilometer Angelschnur im Laufe der Zeit durch die Ringe der Rute laufen. Billige, dünne Kunststoffringe werden leicht beschädigt und schaden Ihrer Schnur. Außerdem lösen sie sich leicht von den Rutenelementen ab. Der Rollenhalter sollte auf jeden Fall aus Metall sein, damit er bei den großen Temperaturunterschieden nicht nachgibt. Die Kappe am Ende des Griffs muss ebenfalls stabil sitzen. Überlegen Sie gut, wie lange Sie etwas von der Rute haben wollen. Richtig gutes Material hält ein Leben lang und ist somit letztendlich immer preiswerter. Also - Lassen Sie sich keinen Schrott andrehen und schauen Sie nicht so genau auf den einen oder anderen Euro.

Grundangeln: Tipp für die Rolle

  • Mit der richtigen Rolle zum Grundangeln sind wir beim wichtigsten Kriterium überhaupt angekommen.
    Sie werden keine richtige Freude an ihrem Hobby haben, wenn die falsche Rolle an der Angelrute steckt. Stellen Sie sich mal den schönsten Moment vor, den es für Angler gibt: Sie stehen an einem traumhaft schönen See bei herrlichem Wetter und ihre Angelrute biegt sich schon im Halbkreis, während Sie mit neidischen Blicken und Getuschel von vorbeischlendernden Spaziergängern übersät werden. Ein gigantischer Karpfen räkelt sich bereits an der Oberfläche und spielt mit Ihnen Tauziehen.
    • 1. Plötzlich stockt die Rollenbremse. Schnurriss - aus der Traum!
    • 2. Plötzlich löst sich der Rollenbügel und fliegt Ihnen um die Ohren. Viel Spaß!
    • 3. Plötzlich wird die Schnur schief aufgewickelt - PERÜCKE!
    • 4. Plötzlich bricht die Kurbel! Alles schon passiert!
    Lassen Sie sich gut beraten, denn es gibt auch oft gute, günstige Rollenmodelle (zum Beispiel Auslauftypen). Die Anzahl der Kugellager ist letztendlich nicht entscheidend, sondern Laufruhe und Materialverarbeitung. Die Bremse muss sehr fein justierbar sein. Freilauf ist ebenfalls eine tolle Einrichtung, die Ihnen immer nützlich ist.

Grundangeln: Tipp für die Montage

  • Es gibt für das Grundangeln eine so große Vielfalt an Montagen, dass es gar nicht möglich ist, sie alle zu erklären oder zu zeigen.
    Wenn Sie wirklich ausreichend erprobte Montagen verwenden möchten, kann ich Ihnen wärmstens empfehlen, sich für Ihren Bereich (Raubfischangeln, Aalangeln, Karpfenangeln usw.) entsprechende Literatur zu besorgen. Die Bücher der Reihe "Erfolgreich Angeln" sind interessant und lehrreich. Schließlich ist ja auch der richtige Umgang mit dem Zubehör wichtig. Kennen Sie zum Beispiel schon die wichtigsten Knoten?!

Grundangeln: Tipps für den Köder

  • Beim Grundangeln ist die Köderauswahl riesengroß.
    Einer der vielfältigsten Köder ist der Wurm. Viele Fischarten lieben ihn und man weiß beim Anbiss nie genau, wer oder was sich den Köder geschnappt hat. Echt spannend! Springwurm und Tauwurm sind sehr begehrt und der Mistwurm verströmt einen "tollen" Duft. Mit Würmern kann man einfach nie etwas falsch machen. Als Wurmbündel sind sie meist noch effektiver. Echte Angler suchen sich die Würmer selber. Wenn es morgens noch dunkel ist, schnappt man sich einfach eine Taschenlampe und sucht den eigenen Rasen oder den des Nachbarn (nach vorheriger Absprache) ab. Schnelligkeit ist allerdings gefragt, denn die Viecher sind "Null Komma Nichts" wieder im Rasen verschwunden.
  • Ich habe mit der Zeit festgestellt, dass Fische wirklich "Allesfresser" sind.
    Die mögen so ziemlich alles, was wir auch mögen und noch viel mehr. Karpfen kann man gut mit Brot, Kartoffeln und Käse locken. Auch Frolic (Hundefutter) eignet sich dafür gut. Mit Mais kann man auch schöne Schleien fangen. Angeln Sie mit stark duftenden Ködern wie Corned Beef oder Frühstücksfleisch... Versuch macht klug!
  • Wenn tatsächlich mal gar nichts geht, versuchen Sie es mit Kombiködern.
    Man kann Mais und Maden oder Mais und Wurm gut auf dem Haken kombinieren. Nehmen Sie immer einen starren und einen beweglichen Köder. Diese Köder werden auch als "Cocktail" bezeichnet.

Grundangeln: Tipps für das Lockfutter

  • Nicht nur beim Karpfenangeln verwendet man es längst, sondern auch bei anderen Grundangelmethoden wird immer häufiger angefüttert, und dies nicht zu Unrecht.
    Wenn man eine bevorzugte Angelstelle über mehrere Tage oder sogar Wochen mit seinem Lieblingsköder anfüttert, dann kann man sich einen echten "Hotspot" einrichten. Viele Angler tun dies mit ständig steigenden Fangquoten. Man sollte allerdings Futter verwenden, das nicht allzu teuer und in ausreichender Menge vorhanden ist. Denken Sie dabei weniger an Würmer, sondern eher an Hundefutter (Trocken, z.B. Frolic). Auch Kartoffeln oder Mais eignen sich hierfür sehr gut. Ebenfalls hat man häufig alte Brotreste, die dann eben nicht im Biomüll landen, sondern auf Ihrer Futterstelle, die mit der Zeit immer mehr Fische anlockt.
  • Kaum zu glauben, aber wahr! Sogar Raubfische kann man anfüttern.
    Dies ist das Geheimnis derjenigen, die immer wieder kapitale Hechte und Zander mit nach Hause bringen. Suchen Sie sich eine Stelle an Ihrem Gewässer, wo gewöhnlich öfter mal Raubfische gefangen werden. Richten Sie hier eine Stelle ein, wo Sie regelmäßig etwa alle zwei Tage Fischfetzen anfüttern. Gerade kapitale Raubfische, die im Alter träger sind, werden Ihre Fischfetzen bereitwillig und vor allem vorrangig verspeisen. Geben Sie Ihnen nur ein wenig Zeit, die Stelle zu finden, und sie als Futterplatz zu akzeptieren. Irgendwann wird sich dann Ihr Köder darunter befinden und schon haben Sie eine schwergewichtige Schönheit am Haken.

Literatur