Langeoog - Pirolatal


Küstenschutz im Pirolatal 

Das 100 m bis 200 m breite und ca. 2 km lange Pirolatal erhielt seinen Namen nach dem "Rundblättrigen Wintergrün" (pyrola rotundifolia), das nach Trockenlegung des Tales fast verschwunden ist.

Langeoog konnte bisher auf Buhnen und Steindeckwerk als Sturmflutschutz verzichten. Seeseitig bilden die Randdünen einen natürlichen Schutz der Insel. An der Wattseite schützen der Flinthörn- und Osterdeich Langeoog. 

Durch den schmalen Strand vor dem Pirolatal brachen u. a. bei der letzten Sturmflut im November 2007 große Sandmengen ab. Es entstanden unbewachsene Abbruchkanten, die sich südlich verlagert haben.

 

Bereits 1997 bis 2000 wurde durch rückwärtigen Sandeinbau die Düne im Pirolatal verstärkt. "Computersimulationen haben ergeben, dass bei einer sehr schweren Sturmflut die schmale Düne, welche z. T. Bereiche mit weniger als 20 m Breite aufweist, an dieser Stelle durchbrechen würde.

Der NLWKN hatte im Sommer 2007 vorsorglich die bereits im vergangenen Winter wieder schmal gewordenen Dünen durch den Einbau von Sand verstärkt. Auf Langeoog wurden 2007 mehr als 100.000 Kubikmeter Sand verbaut.

Die Schutzdüne vor dem Pirolatal besitzt für den Sturmflutschutz des Ortes und für die Trinkwasserversorgung der Insel eine große Bedeutung. Die Insel Langeoog deckt ihren Trinkwasserbedarf nicht aus einer Anbindung an das Trinkwassersetz des Festlandes sondern aus der örtlichen Süßwasserlinse. ... Im Falle einer Überflutung wäre die Trinkwasserversorgung nachhaltig und langandauernde durch das in die Süßwasserlinse einsickernde Salzwasser geschädigt. ... Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen kommt nur eine rückwärtige Dünenverstärkung in Frage.


Quelle: nlwk



Quelle: nlwk

 

Mit dem Einbau von insgesamt ca. 130.000 cbm Sand in den rückwärtigen Bereich der gefährdeten Düne wird eine ausreichende Massenreserve als Vorsorge gegen ein Durchbrechen der Dünen geschaffen. Als minimale Höhe der Dünensicherung ist ein Niveau von NN +8,0m bei einer minimalen Breite von ca. 60 m notwendig. Der binnenseitig der Schutzdüne eingebaute Sand wird landschaftsgerecht naturnah profiliert. ... Nach Abschluss des Sandeinbaues werden die neugeschaffenen Dünenflächen gegen Sandflug gesichert und anschließend mit vor Ort gewonnenem Strandhafer, dem sogenannten Helm bepflanzt. ...

Der für die Verstärkung der Düne erforderliche Sand kann auf der Insel in Strandabschnitten östlich der Melkhörndüne gewonnen werden. Dort liegt eine positive Sandbilanz vor."

aus Informationsschrift: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz - Betriebsstelle Norden -, Informationen zur Sicherung und Verstärkung der Schutzdüne vor dem Pirolatal auf Langeoog
E-Mail: poststelle@nlwk-nor.niedersachsen.de