Fliegen - Insel-Hopping auf den ostfriesischen Inseln (OstFriesland) per Flugzeug ab Westerstede


Diejenigen, die die ostfriesische Nordseeküste kennen, sei es, weil sie hier leben oder ihren Urlaub hier verbringen, werden wissen, dass die Nordsee im regelmäßigen Rhythmus „trocken liegt“. Während dieser Zeit kann man auf dem Meeresboden spazieren gehen. Man kommt teils trockenen Fußes voran, teils versinkt man in knietiefen Schlick oder man durchschreitet hüfthohe Rinnsale, die man auch Priele nennt. Es hat seinen Reiz.

Das, was für viele auf den ersten Blick wie eine trostlose Schlickmasse aussieht, (in Wirklichkeit steckt es hier voller Leben) entwickelt sich aus der Vogelperspektive zu einer grandiosen Landschaft - das Wattenmeer.

Wie wäre es denn mal mit einer Betrachtung von oben? Wie? Natürlich mit dem Flieger. Versuchen Sie es doch mal mit Insel-Hopping, zu deutsch: Insel-Hüpfen. Los geht’s ab Flugplatz Westerstede.
So ein Insel-Hopping könnte folgendermaßen aussehen:
- Borkum - Kaffee trinken
- Juist - ein kurzes Bad in der Nordsee
- Norderney - Zeit für eine kleine Erfrischung?
- Helgoland - Mittagessen, Inselrundgang zur „Langen Anna“ und natürlich zollfrei Einkaufen
- Wangerooge - Eis essen

Dies ist natürlich nur ein Vorschlag. Auf Wunsch kann es auch besinnlicher zugehen. So ein Kurztrip, direkt zum Ziel - ohne lästige Anreise, hat schon einen Hauch von Exklusiviät.
Allerdings ist so ein Flug in der Planung nicht immer ganz einfach: in unserem Fall mussten vier Personen und unser kleiner Flieger am selben Tag zur Verfügung stehen. Nun: das sollte nicht so schwierig sein! Die Verfügbarkeit der Maschine war auch soweit planbar. Das einzige, was sich nicht planen ließ, war das Wetter. Der zweite Versuch war ein Volltreffer. Es passte alles. Der Beginn eines Hochdruckwetters brachte angenehmes Reisewetter mit sich, allerdings mit recht diesiger Luft. Ein gewisses Maß an Flexibilität ist sollte schon vorhanden sein, da das Wetter - leider manchmal auch sehr kurzfristig - immer wieder neue Bedingungen schafft. Aber dafür wird so ein Trip auch zu einer einmaligen Angelegenheit.


Westerstede Flugplatz am Rande der Rollbahn - der Beginn einer wunderbaren Kurzreise:
Mein erster Gedanke als ich die kleine Maschine auf dem Rollfeld sehe: Was für ein niedliches Maschinchen (man könnte es auch als Blechdose bezeichnen). Mein ungeübtes Auge überprüft insgeheim die Schweißnähte und Nieten. Nun ja, klein aber fein. Es ist ja nicht die erste Maschine dieser Art, die fliegen kann. Die große Platzauswahl gibt es nicht. Die kleinen Dünnen nach hinten (das sind in der Regel die Frauen), die großen Schweren nach vorne - mal abgesehen vom Piloten: der sitzt immer vorn! Und welch ein Wunder der Technik: der kleine Flieger nimmt Geschwindigkeit auf und .......... hebt ab. Neue Perspektiven erweitern im wahrsten Sinne des Wortes den eigenen Horizont. Der Alltag bleibt innerhalb kürzester Zeit zurück und der Blick auf kleiner werdende Häuser und Straßen lässt auch die Gedanken in eine andere Welt schweifen. Es geht Richtung Emden. Flüsse und Kanäle schlängeln sich durch das Land. Ortschaften aus der Vogelperspektive erhalten ganz neue Dimensionen. Emden mit seinen Häfen wirkt plötzlich größer als es ist, Dorfstrukturen werden auf Anhieb erkennbar - Rysum als tyisches Wurtendorf, Moorhufendörfer mit Grundstücken, die wie Handtücher aneinander gereiht unter uns liegen.

Wir folgen dem Lauf der Ems und überfliegen den Dollart. Rechts von uns die Küste der Krummhörn, links Delfzijl und unter uns das Wattenmeer. Keine graue Schlickmasse, sondern eine fantastische Landschaft voller Licht und Schatten, Wellenspielen, Höhen und Tiefen. Ein Flusssystem durchzieht das Wattenmeer. Sandbänke tauchen auf. Nach ca. 30 Minuten Flugzeit liegt uns Borkum zu Füßen. Grünes Land, umrandet von einem weißen Ring - dem Sandstrand. Landeanflug, in aller Ruhe einen Kaffee trinken und weiter geht es Richtung Juist. Die Flughöhe ist gering, wir landen sowieso gleich wieder. Doch zuerst blicken wir auf das Wunder einer neuen Insel, die sich nordöstlich vor Borkum bildet - die Kachelot-Plate. In strahlendem Weiß bildet sich ein neues Stück Land, still und leise, noch unbewachsen, aber von unendlicher Schönheit. „Gut Ding will Weile haben“, würde der Ostfriese sagen. „Laat us man erst eben n’ Tass Tee drinken.“
Davor, nicht mehr ganz so neuem Datums, die Vogelinsel Memmert, hier brüten in der Saison Tausende von Vögeln, bewacht von einem einzigen Menschen, dem Vogelwart.

Und dann, Richtung Osten fliegend, sehen wir sie alle vor uns:

DIE PERLEN DER NORDSEE - DIE OSTFRIESISCHEN INSELN.

Sieben Inseln, dem Festland so nah und doch so weit entfernt. Vier Minuten später sind wir auf Juist. Ein kleiner Gang zum nahe gelegenen Strand - ein frisches Bad in der Nordsee, wobei hier die Betonung auf „frisch“ liegt, und rein in den Flieger. Das Vertrauen in die Maschine wächst, am Piloten habe ich nicht einmal gezweifelt, das Fliegen in Seitenlage mit fast lotrechtem Blick - ein bisschen Übertreibung muss sein - auf Insel und Meer, lässt ein Kribbeln im Bauch frei werden, ein angenehmes Kribbeln, ein Rauschen im Kopf und ich denke: ich will mehr, fliegen ist das Größte!!!


Wir besteigen unser Flugzeug auf Norderney

Auf Norderney nimmt unser Pilot weitere flug-technische Vorbereitungen für den Flug nach Helgoland vor. Er gibt einen sogenannten „Flugplan“ auf, was bedeutet, dass wir auf dem Flug von Norderney nach Helgoland auf dem Radarschirm erfasst werden. Das macht Sinn, denn falls wir verloren gehen - sprich: vom Himmel fallen und in der Nordsee verschwinden - kann man unsere Position sofort bestimmen und entsprechende Rettungsmaßnahmen einleiten. Ich finde das beruhigend. Die Flugzeit nach Helgoland beträgt ca. 25 Minuten. Die Sicht aus 800 m Höhe gestaltet sich etwas schwierig. Unter uns sieht man weit und breit nur noch Wasser, und in Flughöhe ist die Luft äußerst diesig. Und dann ist endlich wieder Land in Sicht - nicht viel, nur ein roter Felsen mitten im Meer - Helgoland. Der Blick auf die kleine rote Insel mit ihrer kleinen weißen Nachbarinsel, welche die einfache Bezeichnung „Die Düne“ trägt, geben ein traumhaftes Bild ab. Wenn wir jetzt noch den Flughafen finden ...

Auf der „Düne“ befindet sich eine winzig kleine, oder sollte ich sagen: eine handtuch-große Landebahn? Der Pilot setzt eine kurze und sanfte Landung hin. Ein bisschen erleichtert bin ich schon. Doch wenn ich die Rollbahn aus Bodennähe betrachte, hätte man durchaus noch ein paar Meter einsparen können. (Als mir dieser Gedanke durch den Kopf geht, habe ich noch nicht an den Rückflug gedacht.) Aber jetzt erst mal los! Mit einem kleinen Boot lassen wir uns auf die Hauptinsel Helgoland bringen. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten, die See ist ein bisschen unruhig.

Zwischen Düne und Helgoland liegen die Fähren aus Wilhelmshaven, Hamburg, Cuxhaven usw. vor Anker. Helgoland selbst hat keinen Hafen für diese großen Schiffe. Was jetzt nicht heißen soll, dass die Fährgäste nicht an Land können. Sie werden mit kleinen, aber hochsee-tauglichen Holzbooten von der Fähre abgeholt und zur Hauptinsel herüber gebracht. Einige dieser „boatpeople“ haben einen leichten Grünschimmer im Gesicht. Merkt man, dass ich den Flug gut überstanden habe? Mein Interesse gilt schon wieder anderen Mitmenschen.

Wir haben gut sechs Stunden Aufenthalt. Nachdem wir nun die Hauptinsel Helgoland erreicht haben, befinden wir uns plötzlich im touristischen Trubel. City ist angesagt. Ein Geschäft reiht sich an das andere. Der Reiz, sich hier mit Spirituosen, Zigaretten, Parfums einzudecken ist groß, denn auf Helgoland kann man zollfrei einkaufen, allerdings nur in begrenztem Umfang. Der Zoll kontrolliert mit ziemlicher Sicherheit. Nun ja, wir suchen uns erst mal ein Restaurant: Mittagessen ist angesagt um danach den Gang über die Insel zur „Langen Anna“ in Angriff zu nehmen. Im Trott des Touristenstroms trödeln wir mit. Alle wollen nur eins: die „Lange Anna“ sehen. Wer nun glaubt, dass es sich bei der „Langen Anna“ um eine menschliche und noch dazu weibliche Attraktion handelt, der befindet sich auf dem Holzweg. Sie ist ein einzeln stehender Felsen, ein paar Meter von der Insel entfernt, Wind und Wellen ausgesetzt. Durch Schutzmauern, die man um sie herum ins Meer gebaut hat, versucht man diesen Felsen noch möglichst lange zu erhalten. Doch mittlerweile wird dies zu einem immensen Kostenproblem und man muss davon ausgehen, dass er durch Erosion in ferner Zeit zusammen bricht. Alles hat seine Zeit. Gegen drei Uhr am Nachmittag strömen die Touristen plötzlich in entgegen gesetzter Richtung wieder zurück, denn um vier Uhr legen fast alle Fähren wieder ab. Und damit wird es ruhig auf der Insel. Wir haben noch Zeit und schlendern gemächlich zurück in den Ort, ein bisschen zollfrei einkaufen, ein bisschen in der Sonne sitzen und dann wieder zurück auf „Die Düne“. Hier entscheiden wir uns im letzten Moment noch das Dünenrestaurant auf zu suchen. Es liegt mitten in den Dünen mit Blick auf das Meer. Hier lässt es sich aushalten. Sonne, Wind und Wasser, ein kühles Bier, Seele baumeln lassen. Gegen halb sechs geht’s zurück zum Flugplatz, nichts böses ahnend am Zoll vorbei, weil wir ja im ordnungsgemäßen Rahmen eingekauft haben. Doch die Rechnung haben wir ohne den Zollbeamten gemacht, der uns erreicht, bevor wir auch nur einen Teil einladen können. Den Wortlaut möchte ich hier nicht wieder geben. Auf jeden Fall war Taschenkontrolle angesagt.

Nachdem ich wieder auf meinen Sitzplatz befinde, voller Erwartung auf den Rückflug, wird mir plötzlich die doch extrem kurze Rollbahn bewusst. Ist sie vielleicht doch ein bisschen zu kurz geraten??? Ein paar Meter vor uns liegt schon der schmale Dünengürtel - und dann nur noch Wasser. Mein Vordermann erhält vom Piloten die Anweisung mit seinem Sitz möglichst weit nach vorn zu rutschen, damit das Hinterteil des Fliegers hoch kommt. Naja, das kann ja heiter werden. Ziemlich angespannt sitze ich hinten, als die Maschine Anlauf nimmt. Ich zwinge mich dazu, mein Denken kurzfristig einzustellen. Und ... wir streifen keine einzige Düne, aber das Meer ist auch nicht weit entfernt. Die nächsten zehn Minuten will ich nicht hinunter schauen. Ich tue es aber doch. So langsam schalte ich mein Hirn wieder ein. Es dauert auch nicht lange und Wangerooge kommt in Sichtweite. Nördlich von Wangerooge liegen unter uns die großen Frachter und Tanker vor Anker. Hier befindet sich der Knotenpunkt für die Einfahrt in die Wasserwege Jade, Weser und Elbe.
Landeanflug. Der Flugplatz auf Wangerooge liegt ortsnah, so dass wir noch in den Ort spazieren. Zeit für ein Eis muss sein. Und dann liegt die letzte Etappe vor uns mit einem fantastischen Sonnenuntergang über dem Wattenmeer, so dass jetzt alles in goldenem Licht erscheint. Ein kleiner Abstecher über Wilhelmshaven und den Jadebusen verfeinert die letzte Etappe nach Westerstede. Mittlerweile haben wir eine hervorragende Sicht in alle Himmelsrichtungen. Ein paar Kilometer vor Wilhelmshaven „überholen“ wir die Fähre, die vor über 2 Stunden vor Helgoland abgelegt hat. Die Konturen der Küste mit den Orten Eckwarderhörn, Sehestedt, Dangast, Mariensiel und Wilhelmshaven sind deutlich zu erkennen. Letzter Landeanflug, wir sind am Ziel. Unser Pilot macht die Maschine garagenfertig und dann geht es ins Flughafen-Restaurant. Schon wieder essen? Klar, ein würdiger Abschluss muss sein. Vor allem, wenn man so nett von der Bedienung gefragt wird, ob es denn auch etwas zu essen sein darf. Natürlich, kann ich nur sagen. Der köstliche Duft von Bratkartoffeln und Spiegelei strömt einem in die Nase und damit auch auf unsere Teller.

Und jetzt die Füße hoch legen ...

Text: Heide Schindelasch

Mit dem Flugzeug über Ostfriesland, Ammerland oder die Wesermarsch fliegen

oder ein

Geschenkgutschein für Inselflüge als Geschenkidee
z.B. für einen Wangerooge - Flug ?!?!

Terminvereinbarungen für Flüge sind beim Verein Luftsportfreunde-Westerstede oder direkt auch bei unserem Piloten Rainer Boedecker als Vereinspilot möglich.
Die Flüge werden zum Selbstkostenpreis angeboten.

Kosten: 3 Euro pro Flugminute für 3 Personen, also je Persoen 1 Euro je Minute.

 

Rainer Boedecker
Potenburger Weg 2
26969 Eckwarden / Butjadingen
Tel.: 04736/920040
<RBoedecker@t-online.de>

Übersichsplan des Fluges über Ostfriesland, Friesland, Ammerland und die ostfriesischen Inseln
- reine Flugzeit ca. 2 Stunden -


Aufnahmen aus dem Flugzeug
Flughöhe ca. 1000 m


Wallheckenlandschaft - Geest

 


Wurtenort Loquard - Krummhörn

 


Emder Hafen

 


Wattenmeerlandschaft - Prielsystem

 


Pielsystem auf Memmert

 


Memmert

 


Hammersee auf Juist

 


Juist

 


Ostspitze von Juist

 


Ostspitze Norderney

 


Salzwiesen Norderney

 


Lahnungen auf Norderney

 


Baltrum

 


Dünen Restaurant auf der
Helgoland-Düne

 


Helgoland - Felsinsel

 


Lange Anna - Helgoland

 


Basttölpel auf Helgoland

 


Düne Helgoland

 


Ostspitze Wangeroog

 


Minsener Oog - Oldeoog



Hooksmeer - Hooksiel

 


Banter See und Bontekai - Wilhelmshaven

 


Dangaster Hafen

 

 

Rainer Bödecker bietet in Butjadingen noch ein weiteres Flugerlebnis an (De Kleupracker Parasaling) Das ist die „Cabrio-Variante“ beim Fliegen. Ein Gutschein für dieses Freiluft-Erlebnis ist eine geniale Geschenkidee für Menschen, die das Außergewöhnliche lieben und einfach nur abheben wollen.

Rainer Boedecker
Potenburger Weg 2
26969 Eckwarden / Butjadingen
Tel.: 04736/920040

 

Aktivurlaub mit

Parasailing Boedecker

Rainer Boedecker
Potenburger Weg 2
26969 Eckwarden / Butjadingen
Tel.: 04736/920040
Handy 01724165884
prasailing@kleupracker.de

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