Deutsche Sielroute

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sielroute

Deutsche Sielroute
Mit dem Fahrrad von Lemwerder
durch die Wesermarsch und Butjadingen
auch Teilstrecke: Weser Radweg - Wesermarsch

Die Radtour führt über ruhige Landstraßen und zahlreiche Radwege, vorbei an pulsierenden Hafenstädten sowie kleinen verträumten Dörfern mit typischen malerischen Reetdachhäusern direkt entlang der Weser, Nordsee und Jadebusen.

Radroute : Die Deutsche Sielroute führt durch eine Landschaft die von Mooren, Flussmarschen, saftig grünen Wiesen und Weiden geprägt ist. Einige Hafenstädte mit unterschiedlichen Schwerpunkten sowie Dörfer mit reetgedeckten Häusern (insbes. Wesermarsch) liegen an der Deutschen Sielroute.Weite Strecken dieser Radroute führen direkt an der Weser (identisch mit dem Weser Radweg) und später an der Nordsee bzw. am Jadebusen entlang. Vielfach sind Hinweistafeln zum Deichbau, zur Kultur sowie zur Landwirtschaft aufgestellt.

Die Orte an der Deutsche Sielroute: Lemwerder, Elsfleth, Brake, Rodenkirchen, Nordenham, Blexen (Route ist bis Blexen identisch mit dem Weser Radweg), Butjadingen ( Burhave, Fedderwardersiel, Tossens, Eckwarden, Eckwarderhörne), Seefeld, Sehesteter Moor, Varelerhafen, Jaderberg, Berne.

Länge: 181 km

Verkehr: Die Route führt über ruhige Landstraßen und zahlreiche Radwege. Ihre Radtour auf der Deutschen Sielroute können Sie an jedem Ort der Strecke beginnen.

Beschilderung: durchgehende gute Beschilderung als Deutsche Sielroute ( s. links) und Weser Radweg an der Weser in beiden Richtungen.

Verbindungen: North Sea Cycle Route, Jadebusen, Weser-Radweg, Ammerlandroute, Tour de Fries

Siele sind charakteristische Merkmale der Landschaft hinter dem Deich zwischen Weser und Jadebusen. Der Name "Sielroute" hat seinen Urprung in den Sielen, mit denen das Wasser der Gräben und Flüsse zum Vorfluter gebracht wird. Die Siele dienen in der Marschlandschaft zur Be- und Entwässerung des Bodens. Da das Gefälle so gering ist, dass das Regenwasser nicht abfließt, wird die Sieltechnik eingesetzt. Bei niedrigem Wasserstand bzw. bei Ebbe wird der Siel geöffnet und im dahinter liegende Land kann das Wasser abfließen.


Deutsche Sielroute und nördlicher Weser Radweg

Eine etwas ausführlichere Routendarstellung erhalten Sie durch einen Klick auf die Karten. Es öffnet sich eine Übersicht aus dem Radtourenbuch des Esterbauer-Verlags. Angaben zum Radtourenbuch stehen unten auf der Seite.

 
Höfe in Moorriem, rechts sind die sehr schmalen Parzellen der beiden Höfe deutlich zu erkennen.

Im Marschhufendorf (Gemeinde) Moorriem (12 km nordöstlich von Oldenburg; zwischen Jaderberg und Berne) hat sich 700 Jahre lang die Flurform der Marschhufen in extremer Weise erhalten. Die Gemeinde Mooriem, die sich aus 13 Fachwerkhausdörfern zusammensetzt trägt mit Recht den Namen Mooriem = Moorstreifen, denn die Flur bestand aus Besitzparzellen (Hufen) von nur 8 bis 80 m Breite und bis zu 8 km Länge. Die von Gräben eingefassten Hufen erstrecken sich von der Hunte durch die Flussmarsch zur Siedlungsreihe des Dorfen und von dort, im Anschluss an die Höfe, immer schmaler werdend weiter über die Moorweiden und das Rockenmoor bis an den Rand des wilden Hochmoores, das durch einen alten Deich von den Hufen getrennt wird. Es ist eine einzigartige Landschaft mit zahlreichen unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhöfen, die mit Liebe zum Detail restauriert wurden. Auf vielen dieser Höfe sind alte Bauerngärten angelegt. Nich alltäglich ist die Ständerfachwerkkirche St. Anna in Eckfleth.


Reetgedeckter Bauernhof in Moorriem

Sechs Landfrauen haben sich vor vier Jahren in Moorriem zusammengetan und betreiben dort ein schickes Landcafé. Dieses Landcafé ist in einer ca. 250 Jahre alten renovierten reetgedeckten Fachwerkscheune eingerichtet. Moorriemer Landcafé, Bardenfleth 39a, 26931 Elsfleth

In Berne-Glüsing (südlich von Berne) befindet sich die Storchenpflegestation Wesermarsch (Weißstörche), Storchenweg 6, 27804 Berne-Glüsing

Ein kleiner Abstecher von Berne nach Neuenhuntorf zum Cafe 21 (ca. 5 km) lohnt sich immer. Das Cafe 21 befindet sich in einem denkmalgeschützten Bauernhaus und ist von Freitag bis Sonntag (14 - 18 Uhr) geöffnet. 

Eine informative Seite zum Thema Umwelt in der Wesermarsch:
http://www.eurobirdwatching.com/umwelt-wesermarsch/index.html

Für den Radler sind die an der Sielroute aufgestellten Michhäuser (Melkhus) eine willkommene Abwechslung. In 10 verschiedenen Melkhuskes, die an der Sielroute verteilt sind, werden verschiedene Milchprodukte zu moderaten Preisen angeboten. Bei einem Glas Milch, Buttermilch, Milchmixgetränden, Milchcafe etc. können Sie sich im oder vor dem Melkhus stärken. Übersichtsplan Melkhuske>>

 
Melkhus in Berne-Ohrt - direkt an der Weser - von Karin Schumacher

Auf dem gesamte Streckenabschnitt von Lemwerder-Braake bis Nordenham führt die Sielroute und Weser-Radweg direkt unterhalb des Weserdeichs entlang. An vielen Stellen kommt man mit Stichstraßen zur Weser bzw. Weserfähren. Auch von den Deichen ist die Weser bzw. Weserarme zu sehen. Der Radler ist durch einen Deich von der Weser getrennt.

    
links: Schwarzer Leuchtturm in Lemwerder. Errichtet wurde der schwarz gestrichene Leuchtturm 1898 und war bis 1983 in Betrieb. Heute ist es ein Wahrzeichen von Lemwerder.
Fotos der Weser und der Seitenarme; mitte und rechts: im Hintergrund die Plate Harrier Sand,

  
links: St. Marien Kirche in Warfleth; rechts: Sportboothafen mit Dielenschiff Hanni in Rodenkirchen

Westlich von Rodenkirchen an der Unterweser wurde 1971 in der Nähe der Hahnenknooper Mühle die bislang älteste Siedlung in der deutschen Marsch entdeckt, als hier bei Baggerarbeiten für das neue Strohauser Sieltief in etwa 2 m Tiefe (um -1 m NN) fast 3000 Jahre alte Holzpfosten von Häusern und Scherben von Tongefäßen zutage kamen (Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven). Die Uferwälle der großen Flüsse waren damals von dichten Auenwäldern bewachsen. Das Gebiet der Uferwälle war vor Überschwemmungen relativ sicher. (Richard Pott, Die Nordsee, C. H. Beck Verlag, S. 81). Im Jahr 2001 wurde der Förderverein Bronzezeithaus Hahnenknoop e.V. gegründet und das Bronzezeithaus wurde im Sept. 2005 fertiggestellt.

Bronzezeithaus  Kontruktion Bronzezeithaus
Bronzezeithaus, Nahe Rodenkirchen bei der Hahnenknoop Mühle (mit nettem Cafe / Kneipe)

In Höhe der Ortschaft Rodenkirchen befindet sich das Naturschutzgebiet Strohauser Plate mit Naturschutzstation und Besucherinformation. Die 6 km lange Insel ist im Osten durch die 1 km breite Weser und im Westen durch den 100 m breiten Weserarm Schweiburg vom Festland getrennt. Eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit haben die Gründlandflächen als Wiesenvogel-Brutgebiet. Die Insel kann nur mit dem Boot zur Hochwasserzeit erreicht werden. Die Strohauser Plate darf nur nach Absprache im Rahmen von Führungen besucht werden (Tel. 04451 84191 - www.mellumrat.de).

Museum Moorseer Mühle mit Museumscafé in Nordenham-Abbehausen : Die 100 Jahre alte Holländer Windmühle ist ein Fachmuseum für Windmüllerei und für die Geschichte der Mühlenlandschaft der Wesermarsch. Die Windmühle verfügt über 2 Mahlgänge ist ist wie auch die Seefelder Mühle voll funktionsfähig. Anhand von Modellen und Exponaten wird die Geschichte der Wind- und Wassermühlen gezeigt. Von Dienstag bis Sonntag wird ein umfangreiches Programm wie z. B. Kinderbacktage angeboten. Für Schulen gibt es einen Museumkoffer zur Unterrichtsvorbereitung.

  
links und mitte: Fedderwardersiel mit tideabhängigem Fischerhafen;
rechts: Mit dem Museum in Fedderwardersiel hat Frank Jung (Traditionhaus Bahlmann ) diesen Museumsladen in Langwarden übernommen und aufgebaut, in dem auch Tee und Wein verkauft wird.

Wer Lust hat, einmal in die Luft zu gehen, kann sich diesen Wunsch von Rainer Bödecker in Eckwarden erfüllen lassen. Er bietet Parasailing für Laien an. Infos >>

25 Tonnen wiegen die Findlinge für die Eiszeit-Skulptur des Bildhauers Eckart Grenzer, 15 Tonnen der schwerste Einzelstein im Projekt "Kunst am Deich". Alle Skulpturen befinden sich an der Sielroute von Eckwarderhörn bis Wapelersiel.

Nach Eckwarderhörne können Sie einige Kilometer außendeichs (an der Wasserseite) Richtung Osten weiterfahren. Kurz nach der Deichüberquerung in Eckwardersiel und der Butjatha-Skulptur (oben links) gelangen Sie binnendeichs zu einer sehr interessanten Wasserstelle mit vielfältiger Vogelwelt. Säbelschnäbler, Austernfischer, Bläßhühner, Teichhühner, Kormorane verschiedene Möwen und Enten, Schwäne, Störche und sogar einen Flamingo konnte ich dort beobachten.

 

Kulturzentrum Seefelder Mühle mit dem Mühlencafe und Mühlenladen. Aktivitäten: Musik, Theater und Kunst, Märkte und Aktionen. Aktuellen Veranstaltungen. Genießen im Schatten der Mühle eine Tasse Kaffee und den selbstgebackenem Kuchen oder das Frühstücksbuffet. Geöffnet von Juni bis September: täglich 12.00 - 18.00 Uhr

 

Ein längerer Stopp bietet sich im Jaderpark (Tierpark und Erlebnispark) in Jaderberg an. Der Zoo liegt an der Deutschen Sielroute. Über 600 Tiere sind neben Fahrattraktionen für groß und klein in Jaderberg hautnah zu erleben.

Im Jade-Jaderkreuzmoor befindet sich der Hof "Drei Eichen". Frau Thomsen bietet Reiterferien, eine Pferdepension und ein Pferde-Heuhotel an. Außerdem ist der Hof eine Wanderreitstation. Auf dem Hof befindet sich auch ein Melkhus. Infos >>

 

Falls der Radwanderer auf einem Campingplatz übernachten möchte, findet er einige Campingplätze an der Sielroute.

  • Berne-Juliusplate, Tel.: 04406 6881
  • Elsfleth, Campingplatz am Weserufer, Tel.: 04404 3028
  • Oberhammelwarden
  • Nordenhamm, Campingplatz Tel.: 04731 89300
  • Burhave-Strand, Tel.: 04733-1683
  • Fedderwardersiel, Campingplatz 04733-1683
  • Tossens, Campingplatz Tel.: 04736-219
  • Eckwarderhörne, Campingplatz Tel.: 04736-1300
  • Seefeld-Sehestedt
  • Neuwapelergroden

Eine andere Form der Übernachtung haben Sie im Heuhotel. An der Sielroute gibt es 2:

  • Familie Schildt, Hammelwarder Außendeich 2, 26919 Brake, Tel.:04401 5409 Familie Schildt betreibt auch ein Melkhus.
  • Frank Francksen, 26969 Ruhwarden, Tel.: 04736 232

Sie sind so verteilt, dass sie als Anfahrpunkt günstig liegen. Sie sollten bei dieser Übernachtungsform unbedingt an einen Schlafsack denken. Empfehlenswert ist es auch, ein Handtuch und eine Taschenlampe dabei zu haben. Die Kosten liegen zwischen 10 und 15 € pro Person einschließlich Frühstück.

Sehr zu empfehlen für die Deutsche Sielroute ist das Radtourenbuch mit Karte, 1:50.000 aus dem Esterbauer-Verlag
Kartenwerk mit vielen Informationen zur Deutschen Sielroute; 71 Seiten, erschienen 2004; € 9,90


Bikeline Radtourenbuch, Deutsche Sielroute

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