Evangelisch-reformierte
Kirche Tergast

evangelisch-reformierte  Kirche Tergast

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Nordwestreisemagazin

Textpassagen
aus der Broschüre
der Kirche in Tergast

Fotos und Erstellung
der Seiten:
Gerd Harms-Niepel

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Kirche Tergast

© nwr 2003

Glockenturm von Westen

Die Kirche in Tergast steht auf einer künstlichen Anhöhe, etwa 8,5 m über N.N. Wie Grabungen der Ostfriesischen Landschaft im Herbst 1991 ergeben haben, ist dieser Hügel in besonderer Weise aufgeschichtet: Jeweils eine Lage säuberlich verlegter Backsteine wechselt mit einer ca. 40 cm starken Sandschicht. Nach Auskunft der Ostfriesischen Landschaft ist eine ähnliche Ausführung einer Kirchwarft nur von Altfunnixsiel her bekannt.

Die Kirche ist in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts gebaut worden. Die Klostersteine weisen ein recht großes, ungewöhnliches Maß auf. Ursprünglich hatte der Bau eine halbrunde Apsis, die - vielleicht im Zusammenhang mit dem Einbau des Lettners um 1400 - später rechtwinklig erweitert wurde. An der Außenwand des Ostgiebels sind noch heute die unsachgemäßen Flickstellen im Mauerwerk zu sehen. Auch kann man in der Anordnung der Backsteine noch Andeutungen eines Stufengiebels entdecken.

Schon frühere Generationen hatten mit Baumängeln zu kämpfen. So fiel zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Westgiebel des Langhauses einem Sturm zum Opfer. Die Kirche wurde verkürzt, eine neue Wand mit deutlich kleineren Backsteinen hochgezogen und auf den Resten des Giebels und unter Verwendung älterer Gewölbe der heutige Glockenturm gebaut (Bild links). 2002 / 03 wurde das Außenmauerwerk der Kirche saniert.

Die Glocke wurde von Mammeus Fremy aus Burhafe (1835-1927) im Jahre 1865 aus Bronze gegossen. Der Durchmesser beträgt ca. 120 cm. Das Gewicht der Glocke und die Stimmung können heute nur geschätzt werden. Es beträgt ca. 1.000 kg, woraus sich als Glockenton f‘ ergibt.

Die Glocke trägt folgende Umschrift: GEGOSSEN IM JAHRE 1865, ALS J. C. HEMKES PASTOR, H.J.D. DINKELA LEHRER UND S. MEINERTS, NA. VAN MARK, H. TERGAST UND H.G. BEEKMANN KIRCHENVORSTEHER WAREN”, sowie das Glockenmotto: „VIVOS VOCO, MORTUOS PLANGO, FULGURA FRANGO”

8 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr sind die täglichen Läutezeiten: Vigil, Non und Vesper nach katholischer Zählung - oder Arbeitsbeginn, Mittag und Arbeitsende nach evangelischem Verständnis. Sonn- und feiertags ruft die Glocke um 10 Uhr und um 10.25 Uhr zum Gottesdienst. Zum Traugottesdienst wird für fünf Minuten geläutet.

Die alte Sitte des „Verläutens” hat sich in Tergast noch erhalten: Verstorbene werden bei der Überführung nach Tergast – sobald der Leichenwagen die Gemeindegrenze überschritten hat – über ca. 45 Minuten „verläutet“; am Tag vor der Beerdigung läutet die Glocke wiederum und läd zum Trauergottesdienst ein.

Glockenturm von Norden
   

Für die freundliche Unterstützung bei der Realisierung dieser Webseite, insbesondere die Erlaubnis, die Texte der Tergaster Kirchenbroschüre zu nutzen, danke ich ganz herzlich Herrn Faßbender, Pastor in Gandersum und Tergast.
ghn