Geschichte

eines
  Naturschutz-
gebietes
   
  Naturschutz am Ewigen Meer
 
   
   
                
Entwässerung, Torfstiche, Kultivierung und Kolonisation haben das Moor unter der Hand des Menschen stark verändert. Die meisten Moorflächen Ostfrieslands sind heute verschwunden.

Gerade noch rechtzeitig erkannte man, daß das Ewige Meer mit seinen seltenen Sumpf- und Wasservögeln und der Fülle ebenso seltener Pflanzen ein kostbarer und unwiederbringlicher Schatz ist.


Otto Leege, der schon erwähnte ostfriesische Naturforscher, regte bereits 1920 den Schutz des Ewigen Meeres an, der dann1939 aufgrund mehrerer Gutachten endgültig festgeschrieben wurde.

Aus dem Gutachten der ehem. Preußischen Geologischen Landesanstalt zu Berlin v. 23. Mai 1939:" ... das Verschwinden solch eines Gebietes bedeute den Verlust eines nach Ausdehnung und Ausbildung einmaligen Landschaftsbildes aus dem dt. Lebensraum, einen Verlust, der in keiner Weise mehr rückgängig gemacht werden könne."
O. Leege
über den Schutz des
Ewigen Meeres


So ganz genau hat man es mit dem Naturschutz in den ersten Jahren allerdings nicht genommen. Es wurde zwar nicht mehr entwässert und kein Torf gestochen, aber Jagen, Baden, Schöfeln, Querfeldeinwandern waren nach wie vor möglich.


Besonders in der Nachkriegszeit stand es dann trotz aller Verordnungen mit dem Ewigen Meer nicht zum besten:


Gleich nach dem Krieg sollte nach dem Willen des Kommandanten der Militärregierung das Ewige Meer und Umgebung trockengelegt werden und das NSG verschwinden.

Über den Plan der
englischen Militärregierung
 
Bis in die 50er Jahre hielt sich dann noch die (Un-)Sitte, zum Schlittschuhlaufen bei Einbruch der Dunkelheit die geschützten Moorflächen als Beleuchtung anzuzünden.

Das Umdenken begann Anfang der 70er Jahre - das NSG Ewiges Meer war arg in Not.

1971 stellte der Landkreis Wittmund 20.000 DM für Sanierungsarbeiten am Ewigen Meer zur Verfügung.
 
Davon wurde am Nordufer Faschinen errichtet, um das Auslaufen des Meeres durch den starken Uferabbruch zu verhindern, und der Besucherparkplatz am Nordufer wurde gepflastert.

Damit allein war es aber nicht getan, das Moor war so stark geschädigt, daß es sich nicht selbst regenerieren konnte.
Allerdings schoß man übers Ziel hinaus - und plante am Ewigen Meer auch den Bau eines Zeltplatzes und die Errichtung mehrerer Verkaufsbuden - glücklicherweise nie realisiert.

Mitte der 70er Jahre begannen die ersten Versuche zur Wiedervernässung der trockengelegten Flächen, es wurden Wehre und Staudämme angelegt.

In der Folge wuchsen die Torfmoose wieder - und das überraschend schnell.
   
Näheres zum Naturschutzkonzept

Das gab Ansporn und anläßlich einer Ortsbesichtigung der Naturschutzbehörden und der Staatlichen Moorverwaltung Emsland wurde im September 1980 beschlossen, ein umfangreiches Gesamtkonzept aus der Sicht des Naturschutzes für den Hochmoorkomplex Ewiges Meer zu erstellen.

Seit 1982 werden die Maßnahmen des 1981 erstellten Naturschutzkonzeptes konsequent umgesetzt - und das Ewige Meer kann langsam wieder aufatmen und eines Tages vielleicht seinem Namen alle Ehre machen.

Um das NSG dem Menschen nicht gänzlich zu entziehen, wurde 1983-86 der touristische Bohlenrundweg am Nordufer des Ewigen Meeres angelegt.
       
   
   
   
   
   
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