Historische Gebäude in Emden - ein kurzer Überblick

Schön werden die Zeiten nicht immer gewesen sein, aber das Stadtbild war sicher eines der schönsten in Ostfriesland. Einige Gebäude erinnern heute noch daran?

Pelzerhaus

Das Pelzerhaus steht in der gleichnamigen Straße. Sie ist auch die älteste auf der Emder Warf. Hier wohnten schon vor 1000 die ersten Handelsleute, die aus Rußland vorwiegend Pelze einführten, verarbeiteten und verkauften. Auf dieser Warft ist die erste kleine Siedlung entstanden. In der Pelzerstraße stehen heute noch 2 Bürgerhäuser im Stil der flämischen und niederländischen Renaissance von 1585.Das rechte Gebäude ist bis auf die originale Fassade ein Neubau, das linke hat eine neue Fassade, aber im Innern entspricht es einem Renaissance-Wohnhaus.

In der Nähe des Hafens befindet sich die Ringstraße, um 1896 ein repräsentativer Boulevard mit herrschaftlichen Gebäuden. Heute stehen noch
das Finanzamt, im Stil des Deutschen Expressionismus, etwa um 1925 erbaut und das Amtsgericht von 1911, in der Bauweise der Weser-Renaissance.

Am Mittelwall befindet sich die 1559 in der reformierten Gemeinde begründete und älteste Bibliothek Ostfrieslands mit einem historichen Buchbestand - die Johannes a Lasco Bibliothek. Sie ist der schönste "Alt-Neubau" Emdens und entstand in der Ruine der im 2. Weltkrieg zerstörten Großen Kirche. Zur Reformationszeit - um 1519- war der Andrang so stark, dass die Sitzkapazitäten nie ausreichten. Diese sogenannte "Moederkerk" mußte mehrmals durch Ausbauten vergrößert werden. Nach der Zerstörung schenkten Schweizer Christen den Emdern eine sogenannte Notkirche, eine Holzkirche, die in fertigen Holzbauteilen angeliefert und später mit Trümmersteinen ummauert wurde. Der Berner Bär über dem Eingang der Kirche erinnert an die Hilfe der Schweizer Gemeinde.


Gegenüber der Johannes a Lasco Bibliothek steht einer von insg. 35 Luftschutzbunkern aus dem 2. Weltkrieg. Hier befindet sich das Stadtarchiv.
Die Bunker stehen heute noch, da ihr Abriß zu teuer ist.


In der Holzsägerstraße, Nähe Pelzerstraße, ist ein Bunker zum Museum umfunktioniert worden. Hier können Dokumente aus den Kriegsjahren besichtigt werden.