Lütetsburg und der Schlosspark

um 1750

Die Annahme, dass die Lütetsburg bereits 1212 von Lütet Manninga errichtet worden sein soll, steht im Widerspruch zu den "Broekmer Willküren". Die Willküren verboten das Bauen von festen Häusern von über 12 Fuß Höhe, die von Mauern und Gräben umgeben waren bis ca 1300. Möglicherweise wurde im 14 Jh. von Lütet I. erstmals die Lütetsburg gebaut. Nach der Verwüstung 1514 durch die "Schwarze Garde" in der "Sächsischen Fehde" wurde sie 1557-1576 von Unico Manninga wieder aufgebaut. Seine Tochter Hyma heiratete 1581 Wilhelm von In- und Kniphausen. Die Häuptlingsfamilie In- und Kniphausen, die aus dem Jeverland stammt, ist heute noch im Besitz der Lütetsburg. Ein unglücklicher Sturz des Tannenbaums im Jahre 1897 führte zum Abbrennen der Burg. Das im friesischen Barockstil neu aufgebaute Gebäude wurde im 2. Weltkrieg zerbomt. Den Rest besorgte ein Großfeuer im Jahre 1956. 1959/60 wurde das heutige etwas gradlinie Bauwerk errichtet. Eine Besichtigung der bewohnten Burg ist nicht möglich.

Bereits im 16 Jh. war die Burg im Norden und Westen von Renaissancegärten umgeben. Anfang des 18 Jh. entstanden im Süden der Anlage barocke Parterre. Ende des 18 Jh. wurde der Park im Sinne der Frühromantik nach Plänen Carl Bosses umgestaltet. Bosse war auch der Gäärtner der Residenzen in Oldenburg und Rastede. Der Lütetsburger Park umfasst eine Fläche von ca. 28 ha.

Die Anlage wurde durchsetzt mit natürlich erscheinenden Wasserläufen und Inseln. Das dafür ausgebene Material wurde für Bodenerhebungen verwendet, so dass ein vielfältiges Gelände entstand. Eine der höchsten Erhebungen des ostfriesischen Festlandes, der Unico-Hügel ist auf dem Gelände zu finden.

Verschiedene Gebäude befinden sich im Schlosspark:

• Der Tempel der Freundschaft
• Kapelle von wildem Holz
  für Taufen und Trauungen
• Bosshütte zu Ehren der Schöpfer der Parkanlage

Die Wiederherstellung der Anlage mit der Beseitigung der Schäden aus dem II. Weltkrieg wurde 1970 abgeschlossen.

links: Kapelle
rechts: Königsfarn